Schon viele Wochen vor dem 20. Oktober wurde über den Instagram-Account @SchoeneMorgenWalk angekündigt, dass es bald in Potsdam einen Instawalk geben würde. Das war gut, so konnte ich mir den Tag freihalten und mich lange darauf freuen.
Organisiert wurde der Instawalk durch Potsdam von Mulinarius (Matthias) und Potsdamagram (Steven). Die beiden sind Profis und das zog sich durch viele Details:
Die frühe Ankündigung und die Erinnerungen an den #schoenemorgenwalk
damit alle wussten, wer dabei ist, kommentieren die Teilnehmer*innen unter einem bestimmten Beitrag (ein sehr geringer Aufwand, keine Webseite, kein extra Formular zum Ausfüllen)
vor Ort bekam jede*r einen Aufkleber zum Beschriften – so konnte man leicht sein Gegenüber bei Instagram wiederfinden
Matthias filmte während des Instawalks, um später noch einen schönen Rückblick mit allen teilen zu können – die perfekte Werbung für den nächsten Instawalk!
Start am Hauptbahnhof noch vor Sonnenaufgang
Mehr und mehr Menschen sammelten sich gegen sieben Uhr morgens am Treffpunkt im Potsdamer Hauptbahnhof.
Ich bin mir nicht mehr sicher, wie viele wir waren, aber es bildete sich ein riesiger Kreis aus Menschen. Manche kannte ich, aber viele waren mir noch unbekannt.
Um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen, machten wir uns in dieser großen Menschengruppe auf den Weg zum Alten Markt.
Menschen treffen sich in der Dunkelheit zum #SchoneMorgenWalk
Sonnenaufgang am Alten Markt
Wir hatten großes Glück, der Sonnenaufgang war wunderschön! Der Himmel glühte und die Morgenröte zog hinter dem Museum Barberini auf.
Warme Sonnenstrahlen hüllten die Kuppel der Nikolaikirche in derart rot leuchtendes Licht, dass ich mich (verschlafen, wie ich war) erst einmal nach einem Scheinwerfer umsah.
Der Alte Markt ist ein Ort, an dem es sich wunderbar mit Linien und Perspektiven spielen lässt. Das war mir aber vorher noch nie so bewusst. Erst durch die anderen Teilnehmer*innen erkannte ich neue Möglichkeiten. Das ist eine der besten Aspekte an einem gemeinsamen Instawalk: die vielen neuen Sichtweisen.
Weiter zum Holländischen Viertel
Die nächste Station nach dem Alten Markt war das Holländische Viertel. Gut, dass wir schon so zeitig unterwegs waren, denn so war es noch relativ leer. Trotzdem blieben wir als Gruppe von so vielen Menschen doch nicht ganz unbemerkt.
Herbstlaub fällt vor einer schönen Tür im Holländischen Viertel
Was ich hier besonders schön fand, war das Miteinander. Bei einem Instawalk trifft man doch immer auf Gleichgesinnte und mir fällt es so viel leichter, mit anderes ins Gespräch zu kommen. Man hilft sich, gibt Tipps und wirft für einander dekoratives Herbstlaub ins Bild.
Hier wirft man schon mal für die anderen Laub ins Bild
Instawalk im Park Sanssouci
Nachdem wir ausgiebig Teile der Gutenbergstraße, Benkertstraße und Mittelstraße vor die Linse genommen hatten, wendeten wir uns dem Nauener Tor zu. Hier sind die Straßenbahnschienen, die direkt durch das Tor gehen, immer besonders schöne Motive – wenn ausnahmsweise mal kein reger Verkehr herrscht.
Wir folgten dann der Hegelalle und der Schopenhauerstraße in Richtung des Luisenplatz, unser Ziel war natürlich das Grüne Gitter. Das ist einer der Eingänge zum Park Sanssouci. Im Park hielten wir uns lange Zeit an der Fontäne vor dem Schloss auf. Hier finden sich einfach so viele spannende Motive:
Die Schwäne im Wasserbecken
Die Statuen im Rondell
Die Terrassen mit Wein und Feigen und ihren Glasfenstern
Die vielen Stufen vor dem Schloss
Hier habe ich Wasser auf die Schienen gegossen, um eine schöne Reflexion zu erhalten
Natürlich durfte das Schloss Sanssouci beim Instawalk nicht fehlen
Pfützen im Herbst vor dem Schloss Sanssouci
Die Gruppe machte sich dann auf den Weg zur Friedenskirche. Meine Familie fing mich jedoch vorher ab und wir gingen in die andere Richtung, um den Paradiesgarten zu besuchen. Das ist einer meiner Lieblingsorte!
Herbst im Paradiesgarten
Einer meiner Lieblingsorte im park Sanssouci
Foto-Tricks für’s Handgepäck
Matthias (Mulinarius) ist ein Profi und war dementsprechend bestens vorbereitet. Er nutzte nicht nur das Herbstlaub, um interessante Bildeffekte zu erzeugen, sondern hatte noch mehr „Tricks“ im Gepäck:
Er hatte Vogelfutter dabei – ideal, um die Tauben (die sind wirklich überall!) anzulocken und einen dramatischen Vogelflug ins Foto zu holen
Mit einer großen Sprühflasche konnte er Spinnennetzen noch einmal einen Tau-Effekt verleihen
Was für Hilfsmittel kann man noch nutzen, um die Fotos interessanter zu gestalten?
eine Flasche mit Wasser, um Pfützen zu erzeugen, wenn mal welche gebraucht werden
Das Display des Smartphones kann super als Reflexionsfläche vor die Linse gehalten werden
Eine LED-Lichterkette kann ein schönes Bokeh erzeugen
Zum #SchoeneMorgenWalk würde ich beim nächsten Mal auch unbedingt ein Stativ mitbringen, denn es war anfangs doch noch recht dunkel.
Es war mal wieder sehr bereichernd und schön, andere Menschen zu treffen, die ebenso sehr die Fotografie lieben!
Ich liebe es, durch Gärten und Gewächshäuser zu gehen – wie gut, dass wir hier in Potsdam nicht nur die Biosphäre, sondern auch einen wunderbaren Botanischen Garten haben. In diesem Beitrag möchte ich dir meine Erfahrungen zum Fotografieren in den Gewächshäusern des Botanischen Garten teilen und dir meine Bilder zeigen.
Wo befindet sich der Botanische Garten in Potsdam und was ist das Besondere daran?
Du findest den Botanischen Garten in der Nähe des Orangerieschlosses, an der Maulbeerallee in Potsdam. Er verfügt über wunderschöne Freilandanlagen (der Paradiesgarten ist ein Teil davon) und Gewächshäuser.
Die Gewächshäuser des Botanischen Garten sind täglich geöffnet. Alles zur Anfahrt und den genauen Öffnungszeiten kannst du auf der Webseite des Botanischen Garten finden.
Klein aber fein, die Gewächshäuser des Botanischen Garten in PotsdamEingang
Das Besondere an den Gewächshäusern des botanischen Gartens in Potsdam sind aus fotografischer Sicht für mich diese Aspekte:
die Mischung aus einfachen Glastüren, etwas Metall und einem Reichtum von Pflanzen
niedliche Tiere, die sich hier und dort verstecken
die vielen hängenden Tillandsien
der Charme des „Alten“
die Ruhe dort
Wäre ich botanisch bewandert, gäbe es aber sicherlich noch viel interessantere Aspekte. Ich besitze eher einen braunen Daumen und kenne mich mit Pflanzen wenig aus, jedoch liebe ich es, in den Gewächshäusern zu fotografieren.
Hängende Pflanzen sind überallTillandsien en masseHinter den Türen ein Meer von Pflanzen
Was kann ich im Botanischen Garten in Potsdam fotografieren?
Meine Tipps sollen nur eine Inspiration sein. Ich bin sicher, dass jede*r seine eigenen Favoriten finden wird.
Die Vielfalt an Grüntönen
Grün in allen Facetten, im Schatten und von Sonnenlicht durchleuchtet – im Botanischen Garten wartet ein Meer aus Grüntönen.
Eine mit Grün bewachsene Wand im Botanischen Garten
Spiel mit Unschärfe
Das Spiel mit einer offenen Blende und der daraus entstehenden Unschärfe macht mir besonders bei den kleinen Details Spaß. Es ist immer gut, ein lichtstarkes Objektiv dabei zu haben.
Ganz nah dranEin kleiner Bach, von Pflanzen bedeckt
Tiere im Botanischen Garten
Neben all den Pflanzen wäre der Botanische Garten in Potsdam nicht komplett ohne die winzigen Helfer, Zwergwachteln! Sie sind winzig und sehr niedlich. Zudem gibt es auch Fische und Schildkröten.
Gut getarnt!Zwergwachtel mit KükenSchildkrötenFleißige Helfer
Gewächshäuser und Technik
Man kann sagen, dass in einem Botanischen Garten alle Pflanzen in einer Art Gefangenschaft aufwachsen. Ich finde es spannend, diese Abgrenzung zum eigentlichen Lebensraum auch in Fotos darzustellen.
Das Gewächshaus und dessen Technik sind gute Kontraste zur Pflanzenwelt
Kleine Welten in den Gewächshäusern
In jedem der Gewächshäuser kann man in eine eigene kleine Welt eintauchen. Ich liebe den Seerosenteich.
Viktoria-SeerosenEine eigene kleine Welt
Auch das Gewächshaus mit den Sukkulenten versetzt mich immer wieder in Staunen. Es ist so anders, als die anderen Gewächshäuser. Aber Tillandsien gibt es hier ebenfalls. Oftmals habe ich hier schon Leute beobachtet, die Portraitfotos gemacht haben. E scheint eine gute Kulisse für Instagram-Fotos zu sein 😉
Sukkulenten im Botanischen Garten Potsdam
Meine Tipps
Im Winter beschlagen alle Linsen.
Der Temperaturwechsel lässt Brille und Objektiv leicht beschlagen. Ich würde empfehlen, den Botanischen Garten nicht im tiefsten Winter zu besuchen, um Fotos dort zu machen. Ein Mikrofasertuch schafft nur für kurze Zeit Abhilfe. Gute Tipps gegen beschlagene Gläser findet ihr hier.
Auf Augenhöhe mit den Pflanzen gehen
Die besten Fotos entstehen, wenn du die Pflanzen aus ihrer eigenen Höhe fotografierst.
Zeit nehmen
Der Botanische Garten in Potsdam ist nicht riesig. Trotzdem gibt es so viele Kleinigkeiten und Details. Bringt viel Zeit mit.
In den Kalender schauen
Der Botanische Garten beherbergt faszinierende Pflanzen, die nur zu ganz bestimmten Zeiten blühen. Ich würde euch sehr empfehlen, für besondere Höhepunkte in den Kalender des Botanischen Garten zu schauen.
Eigentlich wollte ich euch etwas über die „Sterne“, die wabenartige Fassadendekoration des alten FH-Gebäudes, erzählen. Wie einzelne Teile davon an und in Häuser gelangten. Am Ende stellte ich jedoch fest, dass mein Text dazu ziemlich persönlich geworden ist. Ich kann euch nur empfehlen, auch selbst auf den Weg zu machen und die Sterne zu finden. Ganz unten gibt es eine Liste mit den Orten.
Danke an alle, die mir Tipps und Zeit und wertvolle Gedanken gaben!
Ich war nie ein Stadtkind. Aufgewachsen am Rand der Stadt, zwischen einer handvoll Häuser, habe ich mich nicht als Teil der Strukturen, Straßen, Mietshäuser und Plätze gesehen. Meine Welt waren Äcker und Felder, Eisenbahnschienen und Pfützen. Stadt, das war das Einkaufzentrum. Die Schule. Die Außenwelt.
Heimat am Abstellgleis. Das Foto habe ich extra aus meinem Archiv gekramt. Es ist schon zehn Jahre alt, aber viel verändert hat sich hier nicht.
Irgendwann trennten sich meine Eltern und ich wurde mitgenommen, eingepflanzt ins Plattenbaugebiet der späten Neunzigerjahre. Ich wollte immer nur weg aus der Platte. Die Blöcke, die Straßen aus Betonplatten. Ich zählte die Graffitis und fand sie alle hässlich. Fassaden und Grundrisse, die alle gleich waren: Meiner Meinung nach war das nur eine Phase, die es zu überstehen galt. Architektonisch und auch persönlich. Ich war neun und hatte meine Überzeugungen.
Überall gleich
Noch lange Zeit später hatte ich keinerlei Wertschätzung für diese gleichförmigen Orte. Verdammt, sogar meine Grundschule und die weiterführende Schule glichen sich wie Zwillinge. Aber was, wenn das Gleichförmige damals auch Sicherheit gab? Die Anordnung der Klassenräume, das System der Treppen, die Turnhalle – selbst wenn du die Neue warst, hier war’s dir vertraut. Wenigstens eine Sache, die nicht neu war. Wenigstens etwas.
Plattenbau, ostmoderne Gebäude und all die Dinge dabei, die ich nicht bewusst wahrnehmen konnte, weil ich sie schon immer als Teil meiner Umgebung kannte, wie oft habe ich sie verkannt und dabei nicht gesehen, dass hier Platz für viele ist?
Innere Werte
Wie sollte ich nach den Sternen greifen, wenn ich aus meinem Fenster nur die nächste Platte sah? Ich musste raus, weg, hab meine Sachen so früh gepackt, wie ich nur konnte. Hauptsache endlich frei sein! Der Rest war egal. Dass das Wohnheim am Studienort reiner Sichtbeton war? Egal – Freiheit und ein Zuhause, das den Namen wert war, zählte mehr, als die äußere Hülle. Hier begann ich langsam zu begreifen, dass Beton von Innen nur kalt ist, wenn dein Herz vor Heimweh stirbt. Zu Hause kann überall sein, wo du dich richtig fühlst – völlig unabhängig davon, wie es dort aussehen mag.
Das alte FH-Gebäude im Herzen Potsdams
Ich denke, das ist ein Aspekt von vielen, warum es so weh tat, den Abriss des ostmodernen Gebäudes in Potsdams Mitte zuzusehen. Es war ein riesiger Block. Nicht barock, nicht verträumt, sondern ziemlich wuchtig. Die Fassade gelb. Aber nicht so gelb, wie Schloss Sanssouci. Eher so gelb, wie die Soße von süß-sauren Eiern. Oder Kartoffelbrei. Es gab keine schmückenden Schnörkel. Aber Sterne, die irgendwie leicht wirkten, an diesem gelben Monolithen.
Für diesen Beitrag durchforstete ich meine Fotos. Ich stellte fest, dass ich die Sterne an der alten Fassade nie fotografiert habe. Aber es gibt noch ein Bild von ihnen! Am Brandenburger Tor, auf Höfers Spiehluhr seht ihr sie. Darüber Vögel und Wolken und gut zu erkennen: die Sterne in der Mitte!
Alte Fachhochschule und Landtag stehen sich gegenüberBlick durch den Bauzaun auf Abriss der FachhochschuleAuf der Spieluhr ist das Gebäude mit seinen Deko-Elementen (Sternen / Rauten) noch gut zu erkennen.
Das alte Schloss, das holte man zurück. Den Palast auch. Aber so ein Klotz, neben all der strahlenden Schönheit? Im Gegensatz zum Barock war die Ostmoderne „nur ’ne Phase“, unpraktisch, hässlich und die alten Sichtachsen versperrte sie auch. Also weg. Wirklich weg?
Ein Abriss, der spaltet
Ich ging oft vorbei an der Abrisskulisse. Beobachtete, wie sich die Bagger durch den Beton fraßen und beobachtete die Menschen, die gefesselt schienen. Manche kamen extra. Um nochmal Abschied zu nehmen. Manche wollten keinen Abschied nehmen. Sie wollten, dass das Gebäude bleibt und kämpften auch dafür – nicht ohne Sympathie der Zuschauer*innen. Zu ihrem Symbol wurden die Sterne der alten Fassade. Fahnen, Aufkleber auf Laternen, Plakate – die Sterne wurden von der Deko zum Symbol der Gegenbewegung.
Trotz der Proteste fiel das alte Gebäude und mit ihm verschwanden auch die Fassaden-Sterne. Na gut, dachte ich. Na gut. Aber Potsdam, wo willst du hin? Du bist doch schon schön, wie du bist. Halt doch mal an, guck doch mal, wie toll deine Kontraste sind. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, wie falsch das alles ist: Sie rissen den Bau ab. Aber Gegenüber steht, ganz frisch saniert, ein nicht weniger klotzartiger Bau. Nur mit mehr Glas. Und wie Pilze sprießen graue Blöcke aus dem Boden, im Bornstedter Feld.
Sterne der Fachhochschule kehrenals Symbol zurück
Im Herbst 2018 klaffte dann also ein Loch. In der Mitte, die ihre Mitte noch nicht so richtig gefunden hat. Doch plötzlich tauchten wieder Sterne auf. Vor der Deponie gerettet. Eingerahmt. Hier und da. Kunstwerke an und in neun Häusern, in denen man nicht residiert, sondern lebt.
Die Sterne werden zum KunstwerkReady-made, Symbol und Hoffnung auf ein Umdenken
Leben Potsdam, leben! Ist das Wegwerfen und der Konsum so sehr ein Teil von uns geworden, dass auch du nicht mehr ausbrechen kannst? Es gibt Menschen, die etwas bewegen wollen – und wenn es nur ein Aufkeimen der Hoffnung ist, eine Utopie. Menschen, die sich sagen: Hey Potsdam, merkst du eigentlich noch was? Die Sterne, sie sind ihr Symbol. Für Leben und Freiheit. Für das, was Beton auch sein kann: zu Hause, Heimat. Keine Illusionen von Schönheit, sondern das, was uns im Innersten zusammenhält. Ein Ort, wo jede*r einen Platz finden kann. Egal, was die Fassade sagt.
Nicht mehr Deko, sondern politische AussageSie sehen wunderschön aus, die Sterne der ehemaligen FH-Fassade
Es sind also viele Dinge, die den Abriss des alten Gebäudes und mit ihm den Sternen, ihre Symbolkraft verleihen. Menschen passen nicht mehr in die Stadt, weil der Wohnraum zu teuer ist. Wer nicht mit rennt, bleibt liegen. Exklusive Eigentumswohnungen sind omnipräsent – aber wäre es nicht schöner, wenn wir mehr Inklusion hätten?
Die alten Fassadenelemente der Fachhochschule regen zum Nachdenken anAuf Stickern, T-Shirts und mehr prangen die Sterne nun
Es ist an dir
Es ist kalt. Aber es gibt Sterne. Ende September 2018 wurden sie bei einer Sternfahrt in Potsdam verteilt. Folge ihrer Spur. Anfangs wollte ich sie nur fotografieren, fand sie so schön. Aber sie haben etwas mit mir gemacht. Ich habe mit vielen Menschen darüber geredet. Und es ist so: Eine Stadt, das sind nicht nur Strukturen, Straßen, Mietshäuser und Plätze. Es sind vor allem die Menschen, die darin gemeinsam leben, sich helfen, füreinander einstehen. Sie wärmen den Beton. Und es ist egal, wie er aussieht.
Wo sind die Sterne der Fachhochschule? Eine (unvollständige?) Liste
Wer auch Sterne sehen möchte, hier ist meine Liste. Es kommen vielleicht noch Sterne hinzu. Vielleicht werden einige auch wieder verschwinden? Ich hoffe nicht.
in der Pasteurstraße
in der Tuchmacherstraße
Hermann-Elflein-Straße, Ecke Gutenbergstraße
an der La Datscha
im Treffpunkt Freizeit (beim Zwischengang, der zum Ausstellungsraum führt)
im Freiland (Haus 1)
in der Zepplinstraße
Im Rechenzentrum (Foyer)
In der Gutenbergstraße (Hinterhof)
Am Casino der FH Potsdam in der Kiepenheuerallee
Wo findest du deine Sterne?Die Sterne sind auch ein Appell an die Stadtpolitik.Sterne der alten Fachhochschule im Rechenzentrum Potsdam
Von der Aussichtsplattform der Nikolaikirche in Potsdam könnt ihr eine weite Sicht über Potsdam genießen. In diesem Beitrag möchte ich euch erzählen, warum es sich lohnt, die steilen Stufen hinauf auf den Turm zu erklimmen.
Eine schmale Wendeltreppe, die zur Aussichtsplattform der Nikolaikirche führt
Der Weg zur Aussichtsplattform der Nikolaikirche
Wenn ihr durch den Haupteingang die Kirche betretet, befindet sich gleich rechts eine große Holztür. Nachdem ihr diese durchschritten habt, folgt ihr den Treppen nach links oben, so gelangt ihr zur Empore.
Von der Empore könnt ihr in die Kirche blicken – dort befindet sich ebenso der Ticket-Automat. Pro Person bezahlt ihr fünf Euro Eintritt. Ihr bekommt eine Karte, die ihr in die folgenden Schranken stecken (und wieder heraus ziehen) müsst, um Zutritt zur Aussichtsplattform zu erhalten.
Der Weg zur Aussichtsplattform der Nikolaikirche ist dann einfach zu finden, folgt einfach den Treppenstufen. Ich kann mir vorstellen, dass Gegenverkehr hier sehr unangenehm ist, da die Wendeltreppe sehr eng ist. Auch Kinder solltet ihr beim Hochgehen lieber vor euch laufen lassen. Meine vierjährige Tochter schaffte den Aufstieg gut.
Ausblick über Potsdam von der Nikolaikirche
Aussicht über Potsdam mit Engeln
Habt ihr die erste Wendeltreppe passiert, werdet ihr schon mit einem tollen Ausblick belohnt.
Es gibt danach noch eine zweite, etwas engere Wendeltreppe. Ist auch diese erklommen, habt ihr eine der besten Aussichten über Potsdam, die es gibt. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis in die letzten Ecken Potsdams. Das Gefühl, dort oben zu stehen, ist atemberaubend schön!
Blick auf das Hotel Mercure von der Nikolaikirche
Die Aussicht von der Nikolaikirche ist einmalig
Es gibt in Potsdam einige Möglichkeiten, eine schöne Aussicht zu genießen (ich plane auch, darauf einmal näher einzugehen 😀 ). Besonderheiten am Ausblick von der Plattform der Nikolaikirche sind:
Die Engel, die ihr schön in den Vordergrund des Bildes setzen könnt.
Ihr könnt in alle Richtungen Blicken, die Sicht wird nicht eingeschränkt, da ihr sehr weit oben seid.
Ihr befindet euch in der historischen Mitte Potsdams, im uralten Kern der Stadt. So seht ihr, wie sich Potsdam in der Historie ausgedehnt hat.
Ausblick auf das alte Rathaus mit Atlas und Hochhäuser am Humboldtring
Auch, wenn fünf Euro pro Person doch schon eine Menge Geld sind – es lohnt sich. Vor allem, wenn ihr ein wenig Hintergrundwissen mitbringt, seht ihr Potsdam hier noch einmal mit ganz anderen Augen. Ihr seht, wie vielfältig es hier ist, wie lebendig, wie grün, weit und offen. Ich freue mich auf den Sommer, dann werde ich bestimmt noch einmal den Aufstieg wagen und mir das grüne Potsdam von oben ansehen.
Ausblick von der Nikolaikirche auf Platz der Einheit, Friedrich-Ebert-Straße
Nikolaikirche betreten
Am besten der Person vorne freundlich „Hallo“ sagen und ein Zeichen geben, dass ihr hoch zur Aussichtsplattform möchtet.
Holztür rechts, dann Treppen nach oben links zur Empore
Gleich nachdem ihr die Kirche betretet, befindet sich rechts von euch eine große Holztür. Hinter dieser liegt die Treppe, die zur Empore führt.
Ticket ziehen
Auf der Empore befindet sich der Ticket-Automat, hier müssen pro Person 5 Euro bezahlt werden. Behaltet die Tickets immer bei euch. Nachdem ihr die Tickets in die Schranken gesteckt habt, zieht sie dort auch wieder heraus.
Monitor für Gegenverkehr
Vor der ersten Wendeltreppe seht ihr, was für „Verkehr“ auf der Treppe herrscht. Sehr praktisch, denn es kann schon vorkommen, dass es zu voll ist.
Treppen hoch und Aussicht genießen
Noch ein Tipp für ganz oben: auf dem Geländer stehen Hinweise, auf welche besonderen Bauwerke oder Orte ihr gerade blickt.
Aussichtsplattformen in Potsdam
Wart ihr schon auf der Aussichtsplattform der Nikolaikirche oder wollt ihr einfach mal einen anderen Blickwinkel genießen? Es gibt noch weitere Möglichkeiten:
Im Dezember lud Steven Ritzer aka Potsdamagram wieder (im Sommer gab es auch schon einen) zu einem Photowalk! Das Wetter war trüb, nass und windig. Aber schlechtes Wetter bedeutet nicht, dass es schlechte Fotos gab. Im Gegenteil: es gab so viele unterschiedliche, kreative Noten!
Nette Begegnungen und viele neue Impulse habe ich mitgenommen. Die Stationen des Photowalks möchte ich mit euch teilen.
Unterhalb der langen Brücke, am Rande des Lustgartens, befand sich unsere erste Station. Hier blickt man auf die Havel, den Brauhausberg und die Speicherstadt. Vorher bin ich nie bis ans Ende des Hafens gelaufen. Zum ersten Mal fielen mir ganz neue Blickwinkel auf – allein dafür hat es sich schon gelohnt, hierherzukommen.
Ganz neue Motive am Hafen in Potsdam gefunden.Düsteres PotsdamGrau in Grau
Inspirierender Ausblick vom Hotel Mercure
Das Gebäude des Hotel Mercure ist polarisierend. DDR-Architektur inmitten der rekonstruierten Innenstadt? Jede*r scheint dazu eine eigene Meinung zu haben. Fotografisch interessant ist es. Die Aussicht von dem Gebäude mit 17 Stockwerken ist schon aufgrund der Lage ein Erlebnis. Beim Blick aus dem Fenster findet man interessante Details. Mich haben sie neugierig gemacht auf Ecken der Stadt, die ich so noch nicht im Fokus hatte.
So sieht man Potsdam seltenDer Blick reicht weit und je länger man schaut, desto mehr Details sieht man.
Habe ich schon erwähnt, dass das Wetter aus Grau in Grau bestand? Doch als wir oben im Hotel Mercure waren, blitzte für einen Moment die Sonne hervor und die Kuppel der Nikolaikirche wurde vor dem dunklen Himmel leuchtend hell angestrahlt.
Plötzlich schien für einen Moment die Sonne.
Keine Fotos im Bildungsforum
Eine Woche vor unserem Photowalk war ich im Bildungsforum und mir fiel zum ersten Mal die Aussicht auf die Baufläche auf, auf der sich die alte Fachhochschule befand. Bauvorhänge wehten vor der großen Fensterfront, einen knalligen Kontrast bildeten die roten Stühle davor.
Auch die Innenarchitektur des Bildungsforums fand ich spannend und so schlug ich Steven vor, dass wir diesen Ort besuchen könnten.
Leider stellte sich heraus, dass man dort gar nicht „einfach so“ fotografieren darf. Trotzdem sollte man als Potsdam-Fan unbedingt einmal in das umfangreiche Potsdam-Regal schauen – ich hätte da Stunden bleiben können!
Pause am Bassin
Bei einer Kaffeerösterei legten wir eine Pause ein und kamen umso mehr ins Gespräch. Hier war auch Zeit für Gruppenfotos und Plauderei.
Auf dem Weg dorthin, beim Platz der Einheit, gab es diese riesige Pfütze. Die ist immer einen Besuch wert für alle, die gerne Spiegelungen in Pfützen fotografieren.
Der alte Landtag auf dem Brauhausberg Ich liebe Pfützen-Spiegelungen
Zum Abschluss
Als wir noch zum Weihnachtsmarkt im Holländischen Viertel aufbrachen, verließ ich die Gruppe und machte mich auf den Weg nach Hause. Genau in diesem Moment regneten fette Tropfen vom Himmel.
Ich dachte erst, diesmal hätte ich nicht viele vorzeigbare Fotos im Gepäck. Potsdam in Grau, das ist doch schwerer zu fotografieren, als Potsdam im strahlenden Grün des Sommers. Aber es geht. Potsdam in Grau hat auch interessante Seiten.
Die Bilder des Photowalks findet ihr unter dem Hashtag #pdmphotowalk bei Instagram. Dort seht ihr auch, wie unterschiedlich jede*r fotografiert hat. Diesen Aspekt finde ich eigentlich immer am spannendsten.
Ich wollte mich schon lange Zeit mehr auf die Portraitfotografie konzentrieren – gerade auch vor einer Potsdamer Kulisse. Was mir fehlte waren Selbstvertrauen und bereitwillige Fotomodelle (wer möchte, kann sich gerne bei mir melden!). Langsam erzielte ich aber immer wieder ganz kleine Erfolge mit sehr spontanen Portraits, die ich im Rahmen meiner Arbeits gemacht habe. Es wurde Zeit, für eine echte Herausforderung!
Paar fotografieren in der Friedenskirche
Für mein erstes Portrait-Shooting in Potsdam habe ich die Friedenskirche als Kulisse ausgesucht. Dieser Ort hat so viel Spiel von Licht und Schatten zu bieten, ist zur richtigen Tageszeit nicht zu voll und irgendwie erinnert er an Italien.
Der lange Gang in der Friedenskirche bot sich für Paar-Fotos von Sophie und Roman an. Die beiden erwarteten ihr zweites Kind und so wollte ich gerne „Paar-Momente“ und Sophies Babybauch festhalten.
Im langen Gang der Friedenskirche konnten wir schöne Silhouetten einfangen. Das Licht- und Schattenspiel am kleinen Brunnen war perfekt für die Rückenansicht, weil so der Schatten der Blätter Sohpies Rücken schmückte.
Silhouetten
Schattenspiel
Zusammen
Besinnlicher Moment im Gegenlicht
Wir haben das Gegenlicht aber nicht nur für Silhouetten genutzt. Ich hatte meinen großen Reflektor dabei und so konnten wir – trotz Gegenlicht – schöne Portraits auf den Stufen der Friedenskirche machen. Ich mag den ruhigen Ausdruck von Sophie hier sehr.
Hinter der Friedenskirche ist das Licht ebenfalls toll
Sophie und Roman hatten auch ihre Tochter dabei. Fotos mit den Dreien wollte ich ebenfalls machen. Das war für mich eine besondere Herausforderung. Bisher hatte ich mich meist auf eine oder zwei Personen konzentriert. Aber es hat solchen Spaß gemacht, die Drei abzulichten, dass ich gar keine Anspannung gespürt habe. Nur Konzentration, Aufregung vor allem Freude waren dabei.
Hinter der Friedenskirche gibt es einen Platz, der von Plantanen umgeben ist. Hier war das Licht am Nachmittag einfach traumhaft. Auch der Laubengang, der sich ganz in der Nähe befindet, bot die perfekte Kulisse für Gegenlichtaufnahmen.
Vorfreude
Liebe
Familie
Ziel: Mehr Portraits fotografieren
Es hat so, so viel Spaß gemacht! Auch die Nachbearbeitung der Bilder hat mir so viel Freude bereitet, dass ich damit an zwei Abenden durch war. Ich würde gerne noch viel öfter Portraits vor einer Potsdamer Kulisse fotografieren. Jede*r, die/der gerne schöne Portrait-Fotos in Potsdam von mir haben möchte, kann sich gerne bei mir melden. Da ich das als Ausgleich zum Alltag mache, wäre das Modeln schon die Gegenleistung für mein Fotografieren.
Man könnte ihn als Potsdam-Botschafter auf Instagram bezeichnen. Steven, der hinter Potsdamagram steckt, organisierte Ende Juli einen „Photowalk“ durch Potsdam. Ich möchte euch in diesem Beitrag zeigen, wie so ein Photowalk durch Potsdam aussehen kann und warum es mehr ist, als eine Fototour.
Wo geht’s los und wie erfährt man von einem Photowalk?
Auf Instagram kann man verschiedenen Profilen folgen. Potsdam-Liebhaber*innen kommen an dem Profil „Potsdamagram“ nicht vorbei. Viele Menschen folgen seinem Profil auf Instagram. So verfügt er über eine hohe Reichweite. Als er dazu aufrief, sich am 23. Juli um 17 Uhr am Alten Markt zu treffen, kam eine große Gruppe zusammen. Alles, was man brauchte, war Zeit und eine Kamera. Mehr nicht. Anfänger*in oder Profi? Völlig egal.
Caro von Pola lernte ich auf dem Photowalk kennen
Dafür konnte man viele Ecken Potsdams entdecken, die man so noch gar nicht wahrgenommen hatte. Ich fand es aber noch interessanter, die Menschen hinter den Instagram-Profilen kennenzulernen. Das führte zu einigen Aha-Erlebnissen und Gesprächen.
Route des Photowalks durch Potsdam
Die Route war so angelegt, dass sie jeder leicht bewältigen konnte und dabei sehr viel Zeit für ausgiebiges Fotografieren hatte. Unsere Fotospots lagen hier:
auf der Freundschaftsinsel an der Seite der Alten Fahrt
die Aussichtsplattform der Heilig-Geist-Residenz war unser nächstes Ziel
zum Schluss stiegen wir auf zum Brauhausberg mit Blick auf die untergehende Sonne
Von Steven erhielten wir einen Plan der Route, sowie Hinweise zu Hashtags und Verlinkungen, damit wir unsere Bilder gegenseitig besser auffinden konnten.
Hoch hinaus und neue Kontakte
Während auf der Freundschaftsinsel alles noch ein wenig verhalten war, fügte sich die Gruppe näher zusammen, als es bei der nächsten Station hoch hinaus ging.
Auf dem Turm der Heilig-Geist-Residenz konnten wir für eine Stunde einen grandiosen Ausblick über Potsdam genießen. Die Haare flatterten im Wind und auf der Metallkonstruktion fotografierten wir uns gegenseitig in schwindelerregender Höhe und grinsten uns zu. So kommt man ins Gespräch, fügt sich gegenseitig auf Instagram hinzu, falls man es nicht bereits getan hat und lernt sich kennen. Für mich als introvertierte Person war das aufregend, positiv anstrengend und befreiend schön!
Die TurmspitzeWenn Instagrammer Fotos machenDie Nikolaikirche zieht den Blick auf sichZwei Potsdamer Ikonen 😛Lange Schatten auf der Straße
In der Galerie oben seht ihr meinen Blick „hinter die Kulissen“ des Photowalks.
Unter dem Hashtag #pdmphotowalk versammeln sich unsere Bilder und auch wenn man erkennt, dass sich die Orte ähneln, sind die Bilder sehr unterschiedlich.
Bis zum Marmorpalais reicht der BlickHallo Klinikum!So viel Grün in Potsdam
Ein perfekter Sonnenuntergang
Einen der besten Orte, um den Sonnenuntergang in Potsdam zu beobachten, zeigte uns Steven zum Schluss. Das Licht der untergehenden Sonne strahlte schon golden, als wir den Brauhausberg hinauf liefen.
Ich kannte den Aussichtspunkt, der uns über den Templiner See bis hin zum Neuen Palais blicken ließ, vorher noch gar nicht. Es war ein wunderbarer Abschluss für den Photowalk. irgendwann fotografierten sich alle gegenseitig – das symbolisiert wirklich gut, dass am Ende jeder dazu beigetragen hat, dass es ein tolles Erlebnis wurde.
Ein Model ist gefundenSonnenuntergang über dem Templiner SeeDer Blick vom Brauhausberg auf Potsdam
Wer das Holländische Viertel fotografisch entdecken möchte, bekommt hier viele Anregungen für tolle Fotos. Hier gibt es Geheimtipps, versteckte Details und Dinge, die ihr unbedingt sehen müsst. Ihr bekommt einen Eindruck von den verschiedenen Haustypen und von kleinen Details, die so vielleicht gar nicht auffallen. Ihr werdet sehen, es ist einer der besten Fotospots in Potsdam.
Achte beim Fotografieren doch mal auf diese Details:
Fenster und Türen mit ihrer speziellen Optik
Bepflanzungen, rund um Bäume in den Seitenstraßen
Unbedingt die Hausflure und Innenhöfe ansehen, wenn öffentlich zugänglich
Warum gibt es ein Holländisches Viertel in Potsdam?
Der vom holländischen Fortschritt inspirierte König wollte Handwerker nach Potsdam locken, um von deren Wissen profitieren zu können. Dieser Plan ging nicht ganz auf und so bezogen vor allem preußische Soldaten die Häuser, aber auch französische Handelsvertreter und wenige Holländer.
Und heute? Die Anziehungskraft, die sich Friedrich Wilhelm I. so wünschte, ist jetzt da – sie wirkt besonders auf Gäste der Stadt. Hierhin zieht es Gastronomie, Galerien und Geschäfte mit dem gewissen Etwas.
Haustypen im Holländischen Viertel
In der Galerie unten seht ihr, wie unterschiedlich das Aussehen der Häuser im Holländischen Viertel ist. Es gibt Variationen in der Gestaltung, jedoch tauchen drei Haustypen immer wieder auf:
Alleinstehende Traufenhäuser
Gereihte Traufenhäuser
Giebelhäuser
Hier sind nicht alle Fenster echtGiebel mit Schattenwurf im Holländischen Viertel in PotsdamHaustypen im Holländischen ViertelSehr schmales Haus im Potsdamer Holländer ViertelHaus im Holländischen Viertel mit geöffneten Fenstern
Alle diese Häuser sind im Laufe der Zeit etwas angepasst oder verändert worden. Manche mussten erst in einen schlimmen Zustand kommen, um dann viele Jahre später wieder restauriert zu werden.
Dennoch erkennt man auch heute noch die Vorbilder aus Holland. Bestimmte Gestaltungselemente sind ganz typisch:
die weiß-grünen Fensterläden
die Gestaltung der Giebel
mit weißem Holz verzierte Eingänge
und natürlich der rote Backstein
Wenn man so ein Haus und vor allem die Geschichte des Holländischen Viertels einmal näher kennenlernen möchte, sollte man das Jan-Boumann-Haus besuchen.
Die Giebel der Häuser sind wirklich hübsch, oder?Details: Geschnitzter Fensterrahmen
Wunderschöne Holztüren mit geschnitzen Ornamenten
Nach Türen in Potsdam halte ich ja sowieso immer Ausschau, aber die im Holländischen Viertel sind so schön, dass sie je nach Jahreszeit einen anderen Eindruck machen (also müssen sie auch öfter fotografiert werden).
In der Galerie unten seht ihr eine kleine Auswahl der Türen. Besonders schön finde ich die großen Doppel-Türen, die manchmal auch mit Holzschnitzereien umrahmt sind.
Verzierungen und Schnitzereien im niederländischen StilGroße weißes Tür an einem der Backsteinhäuser im Holländischen ViertelTür mit zwei Außenflügeln
In den Straßen, an den Häusern und am Rand der Wege findet ihr überall Grün. Je nach Jahreszeit ändert sich die Bepflanzung. So wirkt auch der Blick auf eine Tür immer etwas anders.
Blaue Tür hinter Laub-Girlanden im Holländischen ViertelHerbstlaub fällt vor einer schönen Tür im Holländischen Viertel
Malerei an Wänden und Decken
An einigen Fluren findet ihr detailreiche, blumige oder fantasievolle Bemalungen. Auch Deckenbemalungen sind mir schon aufgefallen, wie in dem Bild oben. Dort passte sogar der Türknauf zu dem Blumenmuster der Deckenmalerei.
Malerei an Wand im Hausflur
Im Bild oben seht ihr einen Flur, der alles hat: Deckenmalerei, verzierte Wände, eine Holztreppe, bei der sogar die Schräge verziert ist und einen gefliesten Boden. Der Innenhof sieht auch idyllisch aus, aber bis dorthin habe ich mich nicht vorgewagt. Steht ein Tor offen, werft ruhig einen Blick in den Flur. Solange ihr respektvoll seit, wird das in Ordnung sein.
Die Blumen tauchen überall auf: an Wänden, Decken, Türgriffen und geschnitzen Türen.Wenn es gestattet ist, lohnt sich ein Blick in den Hausflur
Backsteinvielfalt
Das Holländische Viertel setzt sich optisch durch die Rottöne des Backstein vom Rest der Häuser ab, die es umschließen. Wenn man genau hinsieht bemerkt man, dass jedes Haus seinen eigenen Farbton hat und auch die Steine selbst weisen eine unterschiedliche Struktur auf. Backstein ist nicht gleich Backstein – dass ich das mal schreibe! 😀
Aber seht doch mal selbst. Ich habe eine Collage aus unterschiedlichen Backsteinfassaden erstellt, die ich nur bei einem kurzen Gang durch die Häuser an der Kurfürtstenstraße gefunden habe. Bestimmt findet ihr noch viel mehr, wenn ihr auf solche Details achtet. Manchmal kann man sogar noch Überreste alter Beschriftungen an den Fassaden erkennen. Die Texturen geben auf jeden Fall ein interessantes Fotomotiv ab, oder?
Unterschiedliche Farbtöne der Backsteinfassaden
Details und noch mehr Details
Für mich sind es immer die kleinen Details, die den besonderen Reiz ausmachen. Originelle Blumenbeete, ein alter Briefkasten oder Fenster, die gar keine echten Fenster sind – das alles sieht man vielleicht erst auf den zweiten oder dritten Blick.
Es gibt so schöne Details zu finden
Wenn ihr schon ganz vertieft in das Viertel seit und ganz genau hinseht, werden euch immer mehr solcher Kleinigkeiten auffallen. Habt ihr Lust, eine Fototour durch das Holländische Viertel zu machen? Was ist euch beim Fotografieren besonders wichtig?
Geschnitzte Details am Fenster im Holländischen ViertelBlick in den Rückspiegel
Wohin geht es weiter?
Habt ihr euch das Holländische Viertel ausgiebig angeschaut und sucht jetzt noch nach einer Entspannung oder weiteren Fotospots in Potsdam?
Lasst euch in einem der Cafés oder Restaurants nieder, die ihr rund um das Nauener Tor findet
Schlendert über den Markt am Bassinplatz, hier gibt es wochentags leckere Snacks und frisches Obst und Gemüse
In Richtung Alter Markt findet ihr das Potsdam Museum – ein guter Ort, um mehr über Potsdams Geschichte zu lernen
Holländisches Viertel angesehen? Danach kann es weitergehen, im Rest der Stadt
Kann einer Postkolonialer Spaziergang das Denken verändern? Ich glaube, es ist ein Anfang. Um Abgründe und neue Erkenntnisse geht es in diesem Beitrag. Es geht auch um internalisierten, strukturellen Rassismus, von dem ich mein Denken befreien möchte.
Erst waren es die Geschichten, die ich von dem Spaziergang mitnahm. Im Laufe der Wochen beschäftigte ich mich mehr und mehr mit dem Rassismus, der hinter dem Kolonialismus steht. Mir wurde klar, dass der Kolonialismus nicht nur Spuren in Sanssouci, sondern auch in unseren Köpfen hinterlassen hat. Ich habe nicht das Gefühl, dass der Kolonialismus in Deutschland genug Aufarbeitung erfährt. Auch bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten beginnt diese Aufarbeitung erst in dieser Zeit.
Postkolonialer Spaziergang
Durch den Park führen uns Anna und Lina, zwei Mitglieder des Arbeitskreises Postcolonial Potsdam. Der Arbeitskreis möchte ein Bewusstsein für koloniale Geschichte Potsdams und Brandenburgs schaffen. Er bietet den Postkolonialen Spaziergang und Lehrmaterial an. Die Teilnahme an dem Spaziergang ist kostenlos. Das Wissen und noch mehr die Anregungen zum Weiterdenken sind jedoch so wertvoll, dass ich euch empfehle, den Spaziergang einmal mitzumachen. Es ist eine dieser seltenen Chancen zum Hinterfragen dessen, was in uns verwurzelt zu sein scheint – ohne, dass wir es (an)erkennen.
Der Schwarze Soldat
Das Neue Palais wurde von Friedrich II. als Prunkbau in Auftrag gegeben. Ziel war es, nach dem Sieg gegen Frankreich im siebenjährigen Krieg die Macht Preußens zur Schau zu stellen. Obwohl die Periode des Barock bereits durch den Klassizismus abgelöst war, zog man hier noch einmal alle Register des Hochbarock.
Die Figuren, mit denen das Neue Palais reich geschmückt ist, erzählen eine Geschichte der Helden und deren Siege. Auf der Gartenseite des Neuen Palais wird der Mythos des Perseus besonders thematisiert. Ganz links außen befindet sich an einem Laternenmast ein Schwarzer Soldat. Es ist die Figur, die Anna und Lina zuerst neugierig machte. Sie forschten nach, was es damit auf sich hat. Warum gibt es gerade hier einen Schwarzen Soldaten und warum ist er der einzige Schwarze? Gehört auch er zu einer antiken Sage? Sie fanden zwar keine direkte Antwort auf diese Fragen, stießen aber auf Spuren des Kolonialismus im Park Sanssouci.
Der Gipfel des Kilimandscharo im Neuen Palais
Zuerst klingt das, was Anna und Lina erzählen, wie eine lustige Anekdote, die auch ihr vielleicht schon einmal gehört habt. Im Grottensaal des Neuen Palais soll sich ein Gesteinsstück von der Gipfelspitze des Kilimandscharo befinden. Doch die Geschichte stimmt, irgendwie. Es lohnt sich, die komplexen Hintergründe genauer zu erforschen (Google ist sehr hilfreich).
Zum Ende des 19. Jahrhunderts eignete sich das Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm I. und Reichskanzler Bismarck Gebiete im Osten Afrikas an. Darunter war auch das heutige Tansania. Hier befindet sich das größte Bergmassiv Afrikas. Der höchste Berg, Kibo / Uhuru-Peak genannt, war Ziel der Expedition des Geografen Hans Meyer. Er bezeichnete sich als Erstbesteiger und verlieh den Kibo den Namen „Kaiser-Wilhelm-Spitze“. Für sich und den Kaiser nahm er Gestein vom Gipfel des Berges mit ins Deutsche Reich. Einer der Steine fand seinen Platz im Grottensaal, den anderen behielt Mayer selbst. Hatte er das Recht, sich so zu bezeichnen? Wer wohnte eigentlich dort? Das Volk der Chagga.
Die Spitze des Kilimandscharo im Neuen Palais – und was gibt es dort noch für Spuren des Kolonialismus?
Geraubte Instrumente vor dem Orangerieschloss
Wir wandern weiter durch den Park, bis wir in einem Rondell auf die Sichtachse zum Orangerieschloss blicken. Im Schatten lassen wir uns nieder. Anna und Lina zeigen uns alte Fotos. Darauf sieht man auf der oberen Terrasse des Orangerieschlosses interessante Apparaturen. Von 1901 bis 1920 befanden sich an dieser Stelle astronomische Instrumente aus dem Alten Observatorium in Beijing. Sie wurden von deutschen Soldaten nach der Niederschlagung der Yihetuan-Bewegung geraubt, auf der Terrasse des Orangerieschloss ausgestellt und später im Rahmen des Versailler-Vertrags zurückgegeben.
Anna von Postcolonial Potsdam zeigt uns Bilder von den astronomischen Instrumenten, die vor dem Orangerieschloss standen.
Deutsche Kolonie in China
Ich wusste vorher nicht, dass Deutschland in China eine Kolonie betrieb. An der Bucht von Jiaozhou nahm man die Stadt Quingdao ein, unter dem Vorwand, dass Missionare getötet worden seien (Juye Vorfall 1897). Ich hätte auch nichts mit dem Begriff Yihetuan anzufangen gewusst, aber die „Boxeraufstände“ waren mir bekannt. Unter diesem Namen kennt man die Bewegung in Deutschland, die sich gegen die fremden Besatzer auflehnte. In China wollte Yìhétuán Yùndòng (Bewegung der Verbände für Gerechtigkeit und Harmonie) gegen den Imperialismus der westlichen Mächte ankämpfen. Der deutsche Kaiser schickte ein Aufgebot deutscher Soldaten nach China, um seine Macht durchzusetzen.
Lina erzählt, dass ihr Urgroßvater auch zu den Soldaten gehörte, die per Schiff nach China geschickt wurden. Bis vor Kurzem wusste sie nicht, dass er dort als Soldat eingesetzt war. Bestimmt ist sie nicht die Einzige, deren Verwandte in China Soldaten waren. Vielleicht ist es schon bei vielen in Vergessenheit geraten.
Mit der berüchtigten „Hunnenrede“ verabschiedete der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Soldaten in Bremerhaven nach China. Die Rede stachelte zu äußerster Grausamkeit an („Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!„). Gnadenlos massakrierte man diejenigen, die sich auflehnten.
Nachdem die Deutschen, zusammen mit anderen westliche Mächten, die Überhand gewannen, mussten die Chinesen demütigenden Bedingungen zustimmen. Dazu gehörte ein Sühneakt im Neuen Palais. Zahn Wei (oder auch „Prinz Chun“ genannt, bei der Suchmaschine Baidu nach „爱新觉罗·载沣“ suchen) musste 1901 als Sondergesandter nach Potsdam reisen und sich beim Kaiser entschuldigen.
Chinesisches Haus im Park Sanssouci
Was ist am Chinesischen Haus „echt chinesisch“? Anna und Lina meinen, es sei sehr wenig. Von 1755 bis 1764 wurde der Pavillon im Stil der Chinoiserie erbaut. Das war damals Zeitgeschmack. Auch an anderen Orten finden sich Gebäude im Stil der Chinoiserie. Das einzig chinesische Original befindet sich auf der Wiese. Es ist das Dampfgefäß mit den Swastiken.
Ist das Teehaus wirklich chinesisch?
Groß Friedrichsburg und Sklavenhandel
Der Spaziergang führt uns weiter. Vor Schloss Sanssouci bleiben wir stehen. Hier holen die beiden eine Zeitachse hervor, um uns zu zeigen, welcher Vorfahr des Alten Fritz die Kolonialisierung begann. Friedrich Wilhelm von Brandenburg („Der Große Kurfürst“) sah, dass der Überseehandel auch kleineren Staaten große Gewinne einbrachte. Er entsandte eine Flotte und forcierte den Aufbau eines Kolonialreichs (in einem vergleichsweise kleinen Maßstab). So entstand in Ghana die Kolonie „Groß Friedrichsburg“. Von hier aus verschiffte man versklavte Menschen in die Karibik.
Versklavte Menschen kamen auch nach Preußen. Hatte ich mir darüber vorher schon einmal Gedanken gemacht? Nein. Ich war erschrocken darüber, so naiv gewesen zu sein.
Unter Friedrich Wilhelm I. wurde Groß Friedrichsburg an die Niederländer verkauft. Auch am preußischen Hof gab Schwarze Bedienstete, die auf einigen Gemälden porträtiert sind.
Das M-Rondell / das Erste Rondell
Unsere letzte Station ist das Erste Rondell. Hier befinden sich zwei Marmorbüsten, die Schwarze Menschen porträtieren. Es handelt sich um Kopien. Die Originale findet ihr im Schloss Caputh. Nach wem die Originale modelliert wurden und wen die Büsten darstellen, ist nicht bekannt.
Vor einiger Zeit nannte man das Erste Rondell noch anders. Nach einigen Jahren der Kritik fand man dann aber heraus, dass er ursprüngliche Name des Rondells wohl nicht rassistisch war und so wählte man den aktuellen Namen.
Postkolonialer Spaziergang im Park Sanssouci endet im Ersten Rondell
Erste Erkenntnisse
Das Thema ist komplex und heiß diskutiert. Je mehr ich mich damit befasse, desto verwirrender ist alles. Mir fallen Denkmuster auf, die ich vorher nicht hinterfragte.
Eines ist mir einigermaßen klar: ich habe Privilegien, derer ich mir nicht bewusst bin. Ich gehöre keiner marginalisierten Gruppe an. Und so kann ich auch nicht genau wissen, wie Rassismus sich anfühlt. Das Einzige, was ich tun kann, ist Schwarze Menschen zu unterstützen und mich weiterbilden. Für die Denkanstöße bin ich dankbar. So ein Postkolonialer Spaziergang bringt Steine ins Rollen.
In diesem Beitrag möchte ich euch meine Lieblings-Fotomotive aus der Biosphäre in Potsdam zeigen. Die Biosphäre in Potsdam ist eine Mischung aus grünem Tropenhaus mit Vögeln, Reptilien, Fischen und Insekten – für Naturliebhaber*innen ein Paradies. In diesem Beitrag möchte ich mich aber allein dem fotografischen Aspekt widmen, denn auch hier ist die Biosphäre ein Ort voller Vielfalt.
Die Tropenhalle wurde ursprünglich für die Bundesgartenschau 2001 errichtet, so wie auch der umliegende Park. Wenn ihr auf der Suche nach interessanten Fotomotiven seid – mit der Biosphären-Halle an sich habt ihr schon das erste gefunden. Schon von außen habt ihr mit der Halle ein Motiv, das in jedem Licht anders und aus vielen Perspektiven interessant erscheint.
Die Außenansicht der Biosphären-Halle in Potsdam lädt zum Spielen mit den Perspektiven ein. Beton, Glas und Holz ergeben ein interessantes Bild.
Die Architektur der Biosphären-Halle ist interessant: eine Mischung aus großen Glasfronten, langen Baumstämmen und riesigen Betonbalken. Zwischen den Wällen, die sich auch als Gestaltungselement durch den Park ziehen, ist die Biosphäre in Potsdam eingebettet. Eigentlich wirkt die Biosphären-Halle wie das Gartenhaus einer Riesin, die ein Faible für Beton hat.
Außen Bambus, innen Bambus. Ich finde es toll, dass auch die Bepflanzung außen das Thema Tropen aufgreift.
Werft zur Zeit des Sonnenuntergangs doch mal einen Blick auf die Rückseite der Halle. Hier spiegelt sich der Sonnenuntergang in der großen Glasfront. Das ist ein fantastisches Fotomotiv.
Sonnenuntergang bei der Biosphäre in Potsdam. Das rote Licht der Sonne spiegelt sich in den Glasfronten und auf dem Brunnen.Auch ein interessanter Verschnitt: Das Pfingstberg-Belvedere hinter der Biosphäre
Eingangsbereich der Biosphäre
Vor dem Eingang der Biosphäre befinden sich zwei Hingucker: ein riesiger Baumstamm und eine aufwendig geschnitzte Holzskulptur. Hier werden gerne Gruppenfotos gemacht (das beobachte ich ganz oft, wenn ich dort vorbei komme). Wenn ihr es bunter mögt, schaut doch einmal weiterer hinten rechts: dort gibt es drei knallbunte Bänke, die für Porträtfotos geeignet sind.
Der Eingangsbereich der Biosphäre in Potsdam ist in Dunkelgrau und Grün gehalten. Schon am Eingang begegnet euch wieder der schräge Wall, den ihr schon von außen kennt. Er ist mit Pflanzen bedeckt. Ein weiter Blickfang sind die wabenförmigen Hocker und die tollen Fotos tropischer Tiere, die (so vermute ich) in der Biosphäre aufgenommen wurden.
Nach dem Bezahlen der Tickets solltet ihr eure Sachen im Spind verstauen, dafür benötigt ihr nur einen Euro Pfand. Das ist sinnvoll, denn ihr werdet schnell ins Schwitzen kommen. Hier herrscht schließlich feucht-warmes Tropenklima. Gegenüber der Spinde begegnen euch schon die ersten Tiere – kleine, niedliche Mäuse, die auf Kinderaugenhöhe in Terrarien leben.
Sonnenstrahlen im Grün
Was die Biosphäre aus fotografischer Perspektive so besonders macht, ist das ungezügelte Licht, das sie durchströmt. Dank der immensen Glasfronten dringt es hinter jedes Blatt. Sonnenstrahlen lassen Blätter grün aufleuchten, sie brechen sich in den Wassertropfen des Geysirs und funkeln auf dem Wasser.
Grün ist meine Lieblingsfarbe – und hier bin ich umgeben von den verschiedensten Abstufungen dieses Farbtons, im Spiel mit dem Licht.
Das Licht ist überall, es bringt die Blätter zum Leuchten. Pflanzen fotografieren in der Biosphäre ist eine wahre Wonne.
Liebt ihr Fotografie auch so sehr, dass ihr jedes Mal in einen Glücksrausch verfallt, wenn ihr gute Motive findet? Glaubt mir, die Biosphäre ist ein Ort, an dem es euch schwer fallen wird, nicht mit einem breiten Grinsen ein ums andere Motiv einzufangen.
Wenn die Sonne ein Blatt durchleuchtet, ist jede einzelne Ader sichtbar – das ist toll für Makro-Aufnahmen. Oft begegnen euch großflächige Blätter schon auf Augenhöhe (ich wage zu behaupten, bei jeder Körpergröße). Wenn ihr dann noch ein Makro-Objektiv dabei habt, könnt ihr ziemlich coole Aufnahmen machen.
Makro-Fotografie in der Biosphäre in Potsdam: Das Licht, das durch die Blätter scheint, macht jede Blatt-Ader sichtbar.
Vormittags scheint das Licht besonders schön auf den Geysir. Dieser befindet sich am Anfang des Rundgangs durch die Biosphäre. Ihr beobachtet ihn am besten von der kleinen Hängebrücke aus, so habt ihr schönes Gegenlicht für eure Fotos. Nun muss jemand noch die Pumpe bedienen, die den Geysir zum Wasserspeien bringt. Die feinen Wassertropfen bilden für kurze Zeit einen Nebel, der die Sonnenstrahlen festhält.
Vormittags bricht sich das Licht der Sonne in den feinen Wassertropfen des Geysirs. Das müsst ihr in der Biosphäre fotografieren – unbedingt!
Exotische Pflanzen
Ein Highlight, das in der Biosphäre in Potsdam jährlich stattfindet, ist die Orchideenblüte. Mögt ihr Orchideen? Die Vielfalt der Pflanzen wir euch staunen lassen. Orchideen waren euch bisher egal? Nicht schlimm, ihr werdet in ihnen ein weiteres tolles Fotomotiv finden – denn habe ich schon erwähnt, wie vielfältig diese Pflanzen sind?
Die Orchideenblüte in der Biosphäre ist zeitlich begrenzt.
Schön ist auch, wie die Gärtner*innen die Orchideen mal hoch, mal tief pflanzen, sodass ihr die verschiedensten Lichtstimmungen einfangen könnt. Mir gefällt es, sie mit einer geringen Tiefenschärfe einzufangen, sodass die Blüten in der Aufnahme von einem Bokeh umgeben sind.
Orchideen in der Biosphäre in Potsdam sind so verschieden.
Die Zeit der Orchideenblüte ist begrenzt, aber das ganze Jahr über gibt es hier exotische Pflanzen. Sie wachsen nicht in Kübeln oder Kästen, sondern direkt im Boden oder auf den Bäumen – Exemplare, die auf Bäumen wachsen, sind z.B. Bromelien. Ein Gefühl, wie im Dschungel…
Eine Bromelie auf einem Ast in der Biosphäre zu fotografieren ist ganz einfach, wenn man auf der großen Hängebrücke steht.
Auf dem Bild oben seht ihr das Dach der Biosphären-Halle. Ich habe das Foto von einer Brücke gemacht, von der aus ihr das Dschungel-Dickicht von oben sehen könnt.
Ich rate euch, immer mal wieder nach oben zu sehen, einen Blick zur Seite oder über die Schulter zu werfen. Die Motive sind überall und das Licht ändert sich manchmal von einem Moment auf den anderen. Immer wieder faszinieren mich die Blätter, die im Sonnenlicht baden.
Licht fällt durch den „Dschungel“ auf Blättern in der Biosphäre.
Schmetterlinge ganz nah – andere Insekten lieber nicht
Immer, wenn ich einen Schmetterling fotografieren möchte, ist er schon auf und davon, wenn ich endlich die Kamera auf ihn richten will… Das passiert euch in der Biosphäre nicht – und das ist so befriedigend! Hier gibt es ein Schmetterlingshaus. Seid vorsichtig, dass euch kein Flieger entwischt, wenn ihr es betretet. Auch Berühren sollte die Falter niemand, sonst verlieren sie den winzigen Schuppen auf ihren Flügeln, mit deren Hilfe sie fliegen können.
Schmetterlinge fotografieren in der Biosphäre macht Spaß, braucht manchmal aber ein ruhiges Händchen.
Je nachdem, wann ihr das Schmetterlingshaus besucht, begegnet euch eine andere Schmetterlings-Fauna. Aber egal, wie die kleine Hütte über den Tropen bevölkert ist – mit ein wenig Geduld gelingt euch hier euer perfektes Schmetterlingsfoto. Die Makrolinse lohnt sich auch hier, wobei ich zu einer größeren Brennweite raten würde, um den Tieren nicht zu nahe zu kommen (Schmetterlingsschuppen und so). Ich benutze gerne mein 105mm-Objektiv.
Die Schmetterlinge sind nicht hinter Glasfronten, manchmal nutzen sie auch Menschen als Landeplatz! Die Biosphäre hält jedoch noch andere Insekten bereit, die ihr vielleicht ungern auf euch hättet, wie z.B. Stabheuschrecken. Diese befinden sich in Terrarien – ich muss zugeben, dass mich bei diesen Tieren der fotografische Ehrgeiz noch nicht gepackt hat…
Insekten ganz nah in der Biosphäre. Fotografiert ihr sie gerne?
Welche Tiere gibt es in der Biosphäre noch zu entdecken?
Auf eurer Reise durch die Biosphäre begegnen euch, neben den Schmetterlingen, noch weitere Tiere. Mal findet ihr sie in Terrarieren – aber es gibt auch freilaufende und -fliegende Vögel! Mal bunt, mal gut getarnt – und immer in Bewegung.
Ein Goldfasan läuft frei in der Biosphäre herum. So ein schönes Tier!
Welche Tiere gibt es noch? Ein kleiner Überblick:
ganz am Anfang gibt es die Mäuse.
Im Teich seht ihr Schildkröten, die gern in der Sonne baden.
Hinter dem Wasserfall wohnen ein kleiner Leguan und Schlangen.
Von der kleinen Hängebrücke aus könnt ihr gut die Koi-Karpfen im Teich schwimmen sehen.
Zwei riesige Leguane findet ihr, wenn ihr dem Rundgang folgt, in einem Terrarium.
Oben im Schmetterlingshaus… na, das wisst ihr ja schon.
Dann gibt es wunderschöne Sonnensittiche zu entdecken.
Vor dem Eingang zur Aquasphäre seht ihr Wandelnde Blätter und weitere Reptilien.
In der Aquasphäre befinden sich Aquarien mit Fischen und Korallen – sehr schön, jedoch nur frontal zu fotografieren, da die Glasscheiben natürlich dick sind.
Verschiedene Frösche und noch mehr große Kois findet ihr ganz oben, über der Aquasphäre. Es führt ein Steg in die Mitte des Teichs, sodass ihr die großen Fische gut betrachten könnt.
Ein Leguan, den ihr ganz zu Beginn des Rundgangs in der Biosphäre in Potsdam finden könnt.In der Aquasphäre findet ihr Aquarien, die wie eine Art Bullauge in einem „U-Boot“ eingebaut sind.
Biosphäre in Potsdam: entdeckt sie doch mal selbst!
Konnte ich euch jetzt neugierig machen, die Biosphäre mal aus einer fotografischen Perspektive zu betrachten? Ich finde dort immer wieder schöne Motive. Sogar, wenn es mal voll ist. Das will schon etwas heißen, denn normalerweise mag ich es gar nicht, wenn sich die Menschen auf den Wegen ins Gehege kommen.
Tipps zum Fotografieren in der Biosphäre in Potsdam
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